Im Sand kann man graben. Ich kann ihn durch die Hände rieseln lassen, den Bauchnabel auffüllen, bis die kleinen Körnchen der Rundung der Taille entrollen und nach der kurzen Vorführung wieder in die Unzählbarkeit des unter mir liegenden Strandes abtauchen.
Auf dem Ast der Pinie sitzt eine kleine Eule und beobachtet darunter spielende Hunde mit Argwohn. Die Verkünderin des Todes argwöhnt den Wächtern der Unterwelt. Dabei sollten sie doch zusammenarbeiten.
Um den Mond herum gibt es keine Sterne. Der Himmelslampion schwebt über mir, schluckt Sterne. Thoth ist der Mondgott der Weisheit, womit sich die aufsteigende Trias Hund-Eule-Mond vollendet.
In der Kulisse geräuscht das Meer mit seinen unwiderstehlichen und unwiederbringlichen Wellen und mahlt den Strand feiner und feiner. Ich schreie es an, es solle endlich ruhig sein. Die Hunde stimmen zu und bellen mit mir. Aber es hört mich nicht. Es ist selbst zu laut. Die Weisheit im Baum und am Himmel äugt dem unbeeindruckten Meer entgegen, wissend, dass dem Urgeräusch nicht mit sterblichen Lauten widersprochen werden kann.
Und renne los, die Begleiter meiner Seele neben mir, in den Horizont hinein.
Als ich aufwache, schiebt sich der Glutballen der Sonne aus dem Meer. Tau sammelt sich in meinem Bauchnabel. Anubis neben mir erwacht und leckt ihn aus. Als ich das nächste Mal erwache, bekomme ich nasse Füße. Die Flut kommt mich holen. Ich gewähre ihr die Gunst und vertraue den Wogen. Anubis der Feigling rettet sich weiter nach oben. Schwebend zieht es hinaus und schiebt zurück. Aber Poseidon will mich nicht und landet mich mit einer entschiedenen Woge sanft in die Umarmung des Sandes.
Nasser Sand bleibt auf meinem Bauch liegen, würde mich begraben. Anubis ist verschwunden. Ich stehe auf und gehe. Diesen Tag also noch.